
© André Görke
Berliner Schuh-Legende Ega: Der rote Elefant hat die Altstadt Spandau verlassen
Das Traditionsgeschäft zieht aus. Jedes Kind kannte die bunte Holzrutsche im Traditionsgeschäft. Der Elefant hat eine neue Heimat gefunden.
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Mehr als 60 Jahre war er ein buntes Wahrzeichen im Traditionsgeschäft von Ega in der Altstadt von Berlin-Spandau: der rote Elefant, eine drei Mal sechs Meter große Kinderrutsche aus Holz. Generationen von Spandauer Kindern haben dort gespielt, wenn die Eltern Schuhe suchten. Ende 2025 schließt Ega am Marktplatz, und der Elefant ist bereits umgezogen – in eine Kita mit 100 Kindern.
„Er steht jetzt im Brauereihof Bewegungs-Kindergarten, wo er künftig als Spiel- und Spaßkamerad für die Kinder dient. Der rund eine halbe Tonne schwere Elefant wurde kürzlich von einem Tischler fachmännisch abgebaut und an seinem neuen Platz im Atrium des Kindergartens wiederaufgebaut“, teilte das Spandauer Rathaus um Bürgermeister und Wirtschaftsstadtrat Frank Bewig, CDU, mit.
So sah der rote Elefant von Ega aus
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Der Brauereihof Bewegungs-Kindergarten an der Neuendorfer Straße (bis 1992 befand sich dort die große „Schultheiss“-Brauerei) betreut nach Angaben des Rathauses rund 100 Kinder im Alter von fünf Monaten bis zum Schuleintritt und arbeitee nach einem inklusiven Ansatz mit altersgemischten Gruppen und offenen Arbeitsstrukturen. Die Kita-Leitung habe sich an den Geschäftsführer gewandt und so den Elefanten zu sich gelockt.
Die rote Elefantenrutsche war ein Geschenk einer Firma namens „Elefanten Schuh“ zur Eröffnung des Schuhgeschäfts am Marktes nach dem Krieg. Gegründet worden ist die Marke Ega in den 1930er Jahren in Brandenburg an der Havel.
Die Immobilie kennt jeder in Berlins größter Fußgängerzone. Wo sich seit bald 100 Jahren das Geschäftshaus von Ega auf der Ecke befindet, stand früher das alte Rathaus von Berlin-Spandau: hier im Tagesspiegel finden Sie alte Fotos und auch mehr Details.
Ob es einen Nachmieter für die prominente Ecke in der Altstadt von Berlin-Spandau gibt, ist bisher nicht bekannt. Es soll nach Tagesspiegel-Informationen Vertragsgespräche und Interessenten geben. Das Aus des Schuhladen Ega steht seit 2024 fest.

© André Görke
Die drei Buchstaben des Geschäfts stehen für den Gründer des Familienunternehmens: Ernst Gallip. Er ist der Großvater des jetzigen Geschäftsführers Alexander Galipp. Zuvor hatten bereits Filialen in anderen Städten geschlossen, von Kassel über Wolfsburg und Gifhorn bis Magdeburg und Nürnberg.
Für die Altstadt wäre ein Leerstand schlecht. Wobei die Leerstandsquote relativ gering ist, wie die Wirtschaftsfachleute im Rathaus berichtet haben und auch konkrete Zahlen nannten.
Auch für die seit 2017 leerstehende Filiale der Deutschen Bank am Marktplatz konnte im Herbst 2025 ein Unternehmer gefunden werden, der auch beim neuen Weihnachtsmarkt mitmachen wird: Dort hat ein Berliner Unternehmer ein modernes Döner-Restaurant eröffnet. So wird der eher stille Marktplatz auch am frühen Abend belebt. Auch im alten Pub ganz in der Nähe hat ein Gastronom neue Mietverträge unterschrieben und wird 2026 öffnen.
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